Wanderung auf die Sulzfluh oder wia a Göaßle ufan Berg gumpa!

Ahoi liebe Wanderfreunde,

Diesmal möchten wir eine traumhafte Wanderung vorstellen, die wir im Rätikon, also im Grenzgebiet zwischen Graubünden in der Schweiz und dem Montafon in Vorarlberg durchführten und zwar wandern wir zum Sulzfluh.

Eckdaten der Tour sind:

Dauer: 10 Stunden
Länge: ca 25 km
Höhenmeter: 2100

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Wanderung Sulzfluh: Der Aufstieg

Aus Kostengründen (der Lottogewinn lässt leider noch auf sich warten) beschlossen wir, den Aufstieg von der Vorarlberger Seite aus anzugehen und legten beim Rodundstausee in Latschau im malerischen Tschagguns los.

Flotten Schrittes wanderten wir Richtung Süden auf einem urtümlichen Trampelpfad, welcher wahrscheinlich schon seit Jahrtausenden von Menschen und jeglichem Getier benutzt wird. Auf diese Weise konnten wir sehr rasch einen gehörigen (dieses Wort ist in Vorarlberg sehr beliebt und wird außerordentlich gern benutzt) Abstand von unserem Ausgangspunkt gewinnen und erreichten alsbald die Alpilaalpe, welche im Spätsommer an schönen Wochenendtagen geöffnet hat und einen ausgezeichneten, selbst gemachten Blechkuchen kredenzt.

Unsere Körper reagierten auf den Kuchen so wie Popeye auf Spinat, sodass wir förmlich weiter Richtung Norden sprinteten und langsam änderte sich die Vegetation; die Bäume wurden mit der Zeit niedriger, die Fichten und Föhren wurden von Kiefern und Latschen abgelöst. So erreichten wir in kürzester Zeit den idyllischen Tobelsee, welcher zu einer kurzen Rast einlud. Zu unserem Erstaunen war der Autor dieser Zeilen in der Lage, im See einen Fisch mit puren Händen zu fangen. Aber nachdem er ja Vegetarier/ Flexitarier ist, wurde er sofort wieder in die Freiheit entlassen.

Ab dem Tobelsee wurde die Umgebung zunehmend alpiner und der Weg immer steiniger. Trotzdem war der Aufstieg niemals gefährlich oder schwierig, sodass wir den Tilisunasee passierten und die Tilisunahütte erreichten mit herrlichem Blick auf die Weißplatte. Hier können wir den ausgezeichneten Spinatstrudel empfehlen, da würde sogar der bereits erwähnte Popeye auf seine alt hergebrachte Spinatdose verzichten.

Nun erfolgte der schönste Teil der Tour, nämlich der Aufstieg zur Sulzfluh. Allen Unwissenden möchten wir empfehlen, spätestens ab hier das Handy in den Flugmodus zu schalten, da das Grenzgebiet zur Schweiz bereits sehr nahe ist. Vorbei an neugierigen Murmeltieren, die hier noch etwas weniger aggressiv sind als ihre Artgenossen in den Dolomiten, wanderten wir auf dem bereits bekannten Trampelpfad durch die hochalpinen Magerwiesen bis wir schließlich das berühmte Kalkplateau des Sulzfluh erreichten, welches weiß wie Schnee in der Sonne glänzte. Wer noch nie auf dem Mond war, den können wir wärmstens empfehlen, diese außergewöhnliche Landschaft zu genießen. Am Horizont konnten wir nun den Gipfel erkennen und dies löste nun in uns weitere Bärenkräfte aus, sodass wir weiter hurtig nach oben wanderten. Der Wanderweg ist außerordentlich gut markiert und besteht aus sehr griffigen Steinen, welche kaum Steinschlag auslösen können, sodass wir den Gipfelsturm ohne weitere Verzögerung feiern konnten.

Zurück ins Tal

Am Gipfel angekommen wartete ein unvergleichlicher Blick vom Piz Buin in der Silvretta bis zur Schesaplana und der Zimba auf der österreichischen, sowie über Graubünden auf der schweizer Seite auf uns. Wahlweise können wir auch hier unsere Gipfeljause in Österreich oder zwei Schritte weiter auf der Schweizer Seite genießen.

Nun wartete aber der Schlüsselstück unserer Tour, nämlich der berühmt-berüchtigte Rachen auf uns. Diese teilweise sehr steile, brüchige Rutschpartie führte uns nämlich Richtung Osten zum Porzalengawald.

Der Abstieg ist bei Weitem viel anspruchsvoller und schwieriger als der wunderschöne Aufstieg, sodass wir immerzu auf Schritt und Tritt achten mussten, um gesund und munter schließlich zur Lindauer Hütte zu gelangen. Nach den wohlverdienten Teller Käsknöpfle spazierten wir noch durch das idyllische Gauertal weitestgehend entlang des Rasafei-Flusses zurück nach Latschau. Auf dem Weg kann man – ist man mit entsprechenden Adleraugen ausgestattet – den ein oder anderen Steinpilz erspähen. Während des gemütlichen Abstiegs ließen wir die wunderbare Wanderung nochmals müde, aber glücklich Revue passieren.

Fazit: Wunderbare Wandertour, empfohlen für trittsichere Wanderer mit sehr guter Kondition.


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