Ahoi liebe Transalpfans,
nach dem Motto „Es muss nicht immer der Gardasee sein“ wagen wir dieses Jahr eine Tour, wo man sich in manchen Streckenabschnitten sehr einsam fühlen wird. Von Vierschach in Südtirol fahren wir entlang der Grenzlinie zwischen Italien und Österreich und auf Teilstrecken entlang des Karnischen Höhenweges bis zur Val Visdende. Nun geht es in die Dolomiten hinein. Über Auronzo und Cortina erreichen wir schließlich Welsberg.
Die Tour ist wie folgt unterteilt:
Tag 1: Vierschach – Obertilliach
Tag 2: Obertilliach – Auronzo di Cadore
Tag 3: Auronzo di Cadore – Cortina d‘ Ampezzo
Tag 4: Cortina d‘ Ampezzo – Welsberg
Eckdaten der Tour sind:
Dauer: 4 Tage
Länge: ca 183 km
Höhenmeter: ca. 7000
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Tag 1: Vierschach – Obertilliach
Frohen Mutes reisen wir per Bahn nach Vierschach, nahe der schönen Ortschaft Innichen mit der berühmten romanischen Kirche und der für das leibliche Wohl nicht minder berühmten Jora Hütte, welche immer einen Besuch wert sind.
Die Zähmung begann mit der Seilbahn auf den Berg Helm, da wir die Forststraße auf den selbigen schon in der Vergangenheit bezwungen hatten. So ging es von der Bergstation Richtung Leckfeldsattel. Hier machen wir noch ein kurze Rast um den Blick in die Dolomiten zu genießen. Danach geht es die steile Forststraße hinunter zur Leckfeldalm. Ohne zu rasten fahren wir weiter bis zum Gschwendter Kreuz, wo wir auf eine nicht beschriftete Forststraße abzweigen. Dies um später einen Teil der Landesstraße von Sillian nach Kartisch zu vermeiden.
Dank Openstreetmap schaffen wir es ohne Probleme den Weiler Hollbruck nahe Kartitsch anzupeilen. Der restliche Weg über dem Kartischer Sattel nach Obertilliach schaffen wir auch ohne Probleme.
Tag 2: Obertilliach – Auronzo di Cadore
Nach einer geruhsamen Nacht sind, wir bereit den nächsten Tag in Angriff zu nehmen. Vom Dorf fahren wir zuerst zur Landesstraße, von aus ein asphaltierter Feldweg abzweigt, der hinunter zum Mühlboden führt.
Von hier aus führt ein schottriger, aber sehr gut befahrbarem Güterweg hinein ins Dorfertal. Flache Passagen wechseln sich mit mäßigen Anstiegen und schließlich erreichen wir den idyllisch gelegenen Klapfsee. Von hier aus sind es dann noch ca. 3 km zur 250 Meter höher gelegenen Porzehütte.
Für den letzten Kilometer wurde der alte Säumerweg auf das Tilliacher Joch adaptiert und dieser wird nicht nur von den Mountainbikern sondern auch von vielen Wanderern genützt, die sich die steile Abkürzung auf das Tilliacher Joch sparen wollen.
Früher nutzten übrigens Schmuggler und Holzhändler diesen Grenzübergang ins italienische Cadore.
Nach einer kurzen Pause um die Reste der Militäranlage zu betrachten, fahren wir den schottrigen Forstweg bis zur ersten Abzweigung gen Tal. Ab der Malga Chiastellin folgen 10 Kilometer stetes auf und ab. Es sind nicht lange Anstiege zu bewältigen, aber in Summe spürt man diese dann am Ende des Tages.
Nach der Abfahrt nützen wir die Gelegenheit am „Pra Mariono“ kurz anzuhalten und Kraft zu schöpfen. Zwei Aufstiege liegen an diesem Tag noch vor uns. Der erste endet an der „forcella Zovo“. Nun folgt ein Abschnitt auf Aphalt. Immer wieder sehen wir Bilder des alten Papstes Johannes Paull II. Dieser nutzte diese Gegend zum wandern. Die majestätische Bergkulisse zeugt von seinem guten Geschmack.
Wir durchqueren die Ortschaften Costalta und Costallisio bevor wir den letzten Anstieg des Tages anpacken. Müde kommen wir in Auronzo di Cadoro an.
Tag 3: Auronzo di Cadore – Cortina d‘ Ampezzo
Der Tag beginnt mit einem schönen Ausblick. Vom Stausee sehen wir direkt zu den Drei Zinnen. Nach dieser kleinen sightseeing Einlage, dirigieren wir uns auf die „strada statale carnica“ um nach Lozzo d Cadore zu fahren.
Hier beginn der Aufstieg zum „pian dei buoi„, eine Hochebene am Fuße der Marmarole. Während wir die fast unzähligen Kehren der Militärstraße empor fahren, bleibt uns nicht zur Zeit das schöne Panorama, sondern auch die hie und da tolpatschige Kurvenfahrtechnik so mancher Autofahrer zu genießen.
Auf der Hochebene kann man ruhig eine kleine Pause machen, um die schöne Bergwelt zu betrachten. Wir fahren dann wieder weiter und stürzen und in die steile Abfahrt, die von der „forzela di Valdazena“ ins nächste Tal (val da Rin) führt. Hier üben wir uns im der Disziplin des Einkehrschwunges.
Gestärkt von der Mittagspause nehmen wir erste Auffahrt durch die „Valle Pian di Serra“ ohne Probleme. Zunächst wenig steil, dann ein wenig knackiger scheinen uns die nächsten 13 Kilometer, die uns zum „passo tre croci“ führen.
Wenig später erreichen wir Cortina d’Ampezzo, wo wir unser Nachtquartier aufschlagen.
Tag 4: Cortina d‘ Ampezzo – Welsberg
Frohen Mutes beginnen wir den letzten Tag unserer Tour. Wir suchen zunächst den Radweg gen Toblach auf.
Der Radweg ist auf der Strecke der alten Eisenbahn zwischen Cortina und Toblach gebaut. Es geht durch dunkle Tunnels, an verlassenen Bahnhofsgebäuden mitten im Wald vorbei und überquert spektakuläre Viadukte. Die elektrische Eisenbahn Toblach-Cortina-Calazo verkehrte von 1921 bis 1964 und wurde dann eingestellt. Nach ca. 10 km erreichen wir den Pass von „Im Gemärk“ (Passo di Cimabanche).
Es folgt eine kurze Abfahrt nach Schluderbach. Auf der Militärstraße (abwechselnd Schotter und Asphalt) fahren wir zur Plätzwiese, eines der vielen Juwelen in den Dolomiten.
Von der Plätzwiese fahren wir nach Schmieden. Hier könnte man noch zum Pragser Wildee fahren. Wir entscheiden aber, dass es genug ist und treten nach Welsberg, wo wir in den Zug einsteigen.
Die „Marmole“ wären dann wohl die „Marmarole“
und
„Welschberg“ sagen zwar die Einheimischen, ich würde aber trotzdem besser „Welsberg“ schreiben
Danke für das Feedback. Habe den Eintrag korrigiert.