Die heutige Tour führt von Jenbach in das schöne vordere Zillertal, umkreist das Wiedersberger Horn und mündet schließlich wieder in bei Bahnhof in Brixlegg, um unseren CO2 Fingerabdruck – wie immer – niedrig zu halten.
Eckdaten der Tour sind:
Dauer: 6 Stunden
Länge: ca 40 km
Höhenmeter: ca 1600
Download: GPX
Wir rollten also Richtung Osten und können dabei schon die Anfänge eines der schönsten Täler Tirols erahnen, das wunderbare Zillertal mit den bekannten Ortschaften Mayrhofen und Lahnenberg. Hier ist Mensch noch Mensch und Tier noch Tier und Fremder noch Fremder. Wie überqueren den Inn und befinden uns bereits im Tal unserer Sehnsüchte und zwar in der malerischen Ortschaft Bruck am Ziller mit der bemerkenswerten Pfarrkirche.
Ab hier beginnt die Auffahrt, unsere Waden gewöhnen sich langsam an die Steigung zu gewöhnen. Glücklicherweise fahren wir auf einem asphaltierten Belag, sodass wir uns -trotz Steigungen von 12-14% noch gut voran kommen.
So lassen wir die malerischen Ortschaften Imming und Bruckerberg hinter uns. Hier passiert nun das Unvermeidliche: Der Asphalt hört auf und wird zu einem typischen alpinen Traktorweg, der aber glücklicherweise sehr gut gewalzt war und für uns somit ein lösbares Problem darstellt. Jetzt queren wir für etwa 3 km das Tal in südlicher Richtung, die Steigung bleibt aber recht konstant, manchmal hin und wieder wechselt sich „steil“ mit „steiler“ ab, um dann wieder auf „steil“ zu fallen.
Unser Blick streift hin und wieder durch die Landschaft und dabei wird uns unbewusst klar, wie nah wir hier Gott und seiner Schöpfung sein müssen. Außer uns gibt es höchstens noch ein paar Kühe auf dieser Welt, sodass wir die Ruhe genießen können, die so rar geworden ist. Nach einigen Almwiesen mit scheinbar verlassenen Hütten nähern wir uns dem höchsten Punkt unserer Tour, sodass wir die Schenken zum Qualmen kommen.
Nur noch den letzten Ruck über die letzte Kuppel und wir erreichen den Panoramaweg, wo es uns den Atem verschlägt. Bisher liebliche Almen und göttliche Ruhe und ab jetzt der helle Wahnsinn: aus den kleinen Almhütten werden plötzlich Almhotels, Hektik erschüttert den Berg und der feuchte Traum jedes Seilbahners und Hoteliers wird wahr: die Umwelt wirkt von den Seilbahnen zerrissen und wie große Wunden erscheinen die riesigen Risse in den Wäldern. Aber zum Glück wissen ja die hiesigen hervorragenden Experten mit der nötigen Energie umzugehen, und jetzt wird uns klar, warum nicht zugeschaut wird, wie das Wasser vorbeirinnt, um in den Städten den Blackout zu verhindern. Wir schütteln diese Gedanken ab, tarnen uns als touristische Kundschaft und laden unsere Batterien im Bergrestaurant Hornboden auf, indem wir uns den hervorragenden Kaiserscharren munden lassen.
Wir machen uns alsbald auf, um unsere Abenteuer fortzusetzen. Natürlich ist uns bewusst, dass wir hier- im Zentrum des alpinen Tourismus, – im Gegensatz zu allen anderen Nachbarländer – NICHT die Fußgängerwege benutzen dürfen, um abwärts zu fahren. Dann wird nämlich sogleich aus dem erwünschten konsumfreudigen Touristen ein unerwünschter Outlaw. Deshalb schieben wir die gesamte Strecke und philosophieren, wie es wäre, hier abwärts düsen zu dürfen. Vielleicht gibt es ja eines Tages die Einsicht, dass man die Gesetze den anderen alpinen Ländern angleichen könnte. Dann könnten man den Trail durchschnittlich als „S1“ beschreiben, hin und wieder gibt es allerdings einige „S3“ Abschnitte. Hier gilt wie immer: nichts riskieren, wer sein Rad liebt, der schiebt. So geht es parallel zum Alpachtal Richtung Inntal bis zum Kerschbaumer Sattel. Hier warten nochmals hundert Höhenmeter auf uns, um dann zum zweiten, schöneren Trail zu gelangen. Dieser ist als S2 zu bezeichnen, etwas schottrig mit einigen Wurzel, aber generell sehr flowig und spassig. Schlussendlich erreichen wir Münster, radeln am ehemaligen Kupferbergwerk und der Ruine Kropfsberg vorbei, um schließlich das Ziel der heutigen Tour- Brixelgg zu erreichen.