Am Drauradweg: Ein Erfahrungsbericht

Hallo liebe Radfreunde

Um ein wenig Abwechslung in unsere Radfahrgewohnheit zu bringen, beschließen wir den Drauradweg zu befahren. Der Drauradweg ist ein Flussradweg, der von Toblach in Südtirol nach Valurja in Kroatien führt. Eine Erweiterung bis zur Mündung in die Donau ist geplant.

Wir fahren aber nur bis Maribor in Slowenien. Der Radweg verläuft in Südtirol und Österreich meist entlang oder in Sichtweite der Drau. In Slowenien fährt man meist abseits der Drau. Die Beschilderung des Weges ist die folgende: R1 in Österreich und D-3 in Slowenien. Der Wanderausflug ist wie folgt unterteilt:

Tag 1: Toblach (IT) – Lienz (AT) 50 km

Tag 2: Lienz (AT) – Villach (AT) 114 km

Tag 3: Villach (AT) – Völkmarkt 96 km

Tag 4: Völkermarkt (AT) – Maribor (SL) 100 km

Eckdaten der Tour sind:

Dauer: 4 Tage
Länge: ca 360 km
Höhenmeter: 1400

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Drauradweg Tag 1: Toblach – Lienz

Der Drauradweg beginnt in Tobalch in Südtirol. Hier befindet sich die Wasserscheide zwischen der Rienz und Drau. Richtung Westen fließt das Wasser in die Adria gen Osten ins Schwarze Meer.

Vom Bahnhof von Toblach radeln wir los. Bevor wir nach Österreich kommen, passieren wir noch Innichen und Vierschach. Aufgrund des vielen Schnees im Winter, müssen wir einige Schneefelder überqueren.

Nach Sillian halten wir kurz an, um die Burg Heinfels zu betrachten. Bei Tassenbach müssen wir kurz auf die Bundesstraße fahren, da der Radweg auf Grund von Aufräumarbeiten gesperrt ist. Immer wieder können wir kurze Abfahrten genießen. Das Pustertal ist bis kurz Lienz ziemlich eng und der Radweg geht meist durch Wald. Im Winter kann man hier auf der Pustertaler Loipe bis nach Lienz fahren.

Nach ca. 2,5 – 3 Stunden radeln erreichen wir Lienz, die erste größere Ortschaft am Drauradweg, die Bezirkshauptstadt vom Osttirol. Ursprünglich wollen wir hier nur eine kurze Rast machen. Aufgrund des anfangenden Regens beschließen wir hier zu übernachten.


Drauradweg Tag 2: Lienz – Villach

Ab Lienz wir das Tal weiter und die Berge niedriger. Stellenweise erinnert es uns der Ausblick an das Inntal. Bei Unterpirkach erreichen wir Kärnten, jenem Bundesland Österreichds das in letzter Zeit nicht nur wegen seiner schönen Natur und Seen, sonder auch seiner Pleitebank in Rampenlicht der Medien gelangt ist.

Bevor wir Oberdrauburg erreichen, können wir noch einen Blick Ruine Flaschberg und Burg Hohenburg werfen. Bei Dellach überqueren wir die Drau und fahren Richtung Feistritz, wo wir eine kleine Steigung überwinden und uns ein wenig von der Drau entfernen. Bei Bruggen erreichen wir den fluss wieder.

Nach Bruggen geht es bis Lind auf der Bundesstaße weiter. Es folgt nun ein Abschnitt auf einem Feldweg. Vor Sachsenburg kommen wir noch nahe an der Drau ran.

Kurz nach Drauhofen hat man 2 Möglichkeiten nach Spittal an der Drau zu gelangen. Links über Lendorf für der Weg direkt ins Zentrum. Rechts kommt man am Ende der Stadt. Wir wählen die zweite Variante

Von Spittal bis Patarnion geht es auf der linken Flussseite weiter. Kurz vor Freistriz überqueren wir eine Brücke. Der Fluss macht nun mehrere Windungen, die wir entlang fahren. Bei Töplitsch wechseln wir wieder die Flussseite. Bis nach Villach sind es nur noch ca 8 km.


Drauradweg Tag 3: Villach – Völkermarkt

Nach einer erholsamen Nacht in Villach, hier lohnt es sich am Drauradweg eine Nacht zu verbringen, fahren wir am morgen bei bestem Wetter los. Wir fahren am linken Flussufer bis nach St. Lamprecht. Wir durchqueren eine ausgeprägte und schöne Aulandschaft. Man kann diese ersten Kilometer nach Villach wahrhaftig als Vogelparadis bezeichnen. Nach überqueren der Brücke erreichen wir Rosegg.

Bei Freistritz im Rosental wir die Drau breiter. Der Freistitzer Stausee macht sich bemerktbar. Nach wenigen km erreichen wir die Staumauer. Der Ausmaß der der aufgestauten Drau ist bemerkenswert.

Ab der kleinen Brücke geht’s geradeaus am Damm des Ferlacher Stausees entlang. Nach fast 7 km müssen wir den Pfeilern der Eisenbahnbrücke ausweichen. Am Damm geht es bis zur Staumauer des Ferlacher Stausees.

Weiter radeln wir auf dem Flussdamm bis eine eine Brücke erreichen und auf die linke Flussseite wechseln. Am Kraftwerk Annabrück wechseln wir auf das südliche Flussufer. Es lohnt sich, hier eine kleine Pause zu machen, um das Panorama zu genießen.

Die nächste Draubrücke erreichen wir nach ein paar Kilometern. Hier könnte am auf einer asphaltierten Straße nach rechts abbiegen, nach Stein und bis zum Klopeiner See weiterradeln.

Wir bleiben natürlich am Drauradweg der uns über eine Brücke führt. Am Nordufer geht’s dann nach einem Gasthof auf einem Dammweg rechts weiter. Nach ca. 3 km verlässt die Route den Damm und wir wechseln auf den Begleitweg. Hinauf geht’s zur Burg, dann nach rechts zum Stausee hinunter. Nun radeln wir einige Meter am Stausee entlang bis wir zur Bundesstraße gelangen. Bleibt man auf der Hauptstraße, gelangt man direkt nach Völkermarkt.


Drauradweg Tag 4: Völkermarkt – Maribor

Da Völkermarkt auf einer Erhebung oberhalb der Drau liegt, genießen wir vor dem Start das Panorama. Gleich nach der Stadt verlassen wir den Fluss und radeln in die Höhe. Nach einem Kilometer erreichen wir Unarach. Weiter radeln wir zu einem Dorf mit dem klingen Namen Ratschitschach. Obwohl wir nicht in den Anden unterwegs sind, begegnen wir hier Lamas. Allerdings lässt ihre Treffsicherheit beim Spucken zum Wünschen übrig.

Bevor wir wieder bei nach Ladinig bei der Jauntalbrücke, die höchste Eisenbahnbrücke Mitteleuropas, zur Drau gelangen, fahren wir noch durch St. Lorenzen und Obermitterdorf.

Weiter geht’s über Wald- und Feldwege zur längsten Hängebrücke, die Santa Lucia Richtung Ober- und Unterdorf bis Neuhaus. Kurz vor Lavamünd überqueren wir nochmals die Drau und wechseln auf das Nordufer, radeln immer geradeaus und erreichen so das Zentrum von Lavamünd.

Von Lavmünd bis Dravograd ist es nicht mehr weit. Dravograd ist die erste Stadt nach der österreichischen Grenze in Slowenien. Ab hier verläuft der Radweg auf einer wenig befahrenen Nebenstraße. Bis nach Trbonje geht es immer wieder auf und ab. Die Drau ist noch immer in Sichtweite. In Trbonje überwätligen wir eine kleinen Stich. Die Drau ist nun nicht mehr in Sichtweite. Wir fahren meist durch Laubwald. Immer wieder sind einige Weiler ersichtlich. Nach 14 Kilometer erreichen wir Vuzenice.

Bei Vuzenice macht die Drau einen Bogen. Der Radweg geht aber ein kurzes Stück ins Landesinnere bevor wir Vuhred erreichen. Von Vuhred nach Podvelka fahren wir noch entlang der Drau. Ab Podvelka geht es wieder Land einwärts. Die Landschaft ändert es sich. Der Laubwald geht in Nadelwald über und wir fahren meist durch enge Täler.
Nach 6 km erreichen wir Lehen na Pohurju wo wir den höchsten Punkt des Radweges in Slowenien erreichen : 550 Meter über den Meeresspiegel. 200 Höhenmeter auf einem Flussradweg sind nicht schlecht.

Es folgt eine rasante Abfahrt bis nach Lovrenc na Pojorju. Bevor wir Ruse erreichen müssen wir noch die letzte Steigung bewältigen. Bis nach Maribor sind noch ca 14 km. Nun geht der Radweg wieder entlang des Flusses. In Maribor bzw Marburg an der Drau beenden wir unsere Fahrt. Die Stadt ist einen längeren Aufenthalt wert. Vor allem möchten wir die heimischen Weißweine empfehlen.


3.42/5 (3)

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20 Gedanken zu „Am Drauradweg: Ein Erfahrungsbericht

  1. Hallo ihr Radfreunde
    wir werden den Drauradweg nächste Woche machen, wie seid ihr denn zurückgekommen. Die Zugverbindung scheint mir recht kompliziert. Wir wollten mit dem Auto nach Toblach, und da starten, also müssen wir wieder zurückkommen…
    vielen Dank Maria

  2. Erprobt:
    Von Lavamünd mit dem Rad der Lavant ohne Steigung entlang zum nächsten Bahnhof in St. Paul im Lavanttal weiter mit dem Zug mit Umsteigen in Klagenfurt und Lienz bis Siilian (unser Zug endete in Sillian), weiter mit dem Fahrrad bis Toblach.
    http://www.lavamuend.com/de/radfahren/lavantradweg-r10
    http://fahrplan.oebb.at/bin/query.exe/dn?ld=19&OK#focus

    Transferbusse sollte man Tage vorher buchen sind oft von Reisegesellschaften ausgebucht.

  3. Hallo! Deine Erfahrungsberichte sind schon nicht schlecht. Aber mir gehts um was anderes. Habt ihr fohlen Ausrüstung mein ich Zelte, Küche, und su weiter?

  4. Hallo Luca, welche Hotels waren das denn? Hatten die eine Fahrradgarage oder etwas ähnliches? Ich weiss in 3 Jahren kann sich einiges ändern, aber Anhaltspunkte wären super.
    Danke
    Rebecca

    • Hi Rebecca,

      leider kann ich mich nicht mehr genau an die Namen erinnern. Ist schon lange her. Aber am Drauradweg gibt es genug Hotels, die genau auf Radfahrer spezialisiert sind. Wir sind ohne zu buchen gefahren und haben immer eine Platz bekommen. sg

  5. Hallo und guten Abend ,

    Sehr interessant geschrieben eure Erlebnisse , mich würde noch interessieren wie seit ihr denn wieder zurück nach Toblach gekommen ?
    Bin mal gespannt.

    Grüße
    Gerhard

  6. Vielen Dank für deinen Reisebericht!
    Bitte um eine Information : Gab es auf der Strecke Dravograd – Maribor in den kleineren Ortschaften Übernachtungsmöglichkeiten? …falls man auf dem Stück schlapp macht und nicht alles in einem Rutsch fahren kann.
    Dankeschön für die Antwort!
    Wiebke aus Passau

  7. Ich 53 meine Frau 50 und Tochter14 starten in Greifenburg zum Drauradweg. Leider haben wir in Villach abgebrochen und sind über die Gail zurück gefahren. Warum? Die Drau hält nur im ersten Drittel ihr Versprechen. Danach wird sie technisch und kanalisiert. Verliert jeden Charme. Nach Freistritz wird es unerträglich öde. Dient höchstens dem ebenen Kilometer fressen, ohne jede Natürlichkeit.

  8. Wir sind Ende August 2018 die Drau von Toblach bis Vuzenica (Bahnhof) abgefahren (Mitte 50, moderat sportlich, kein E-Bike) und haben eine andere Meinung:
    1. bis kurz vor Lienz ist die Ansicht der Dolomiten sehr eindrucksvoll – leider war aber der Radweg mit italienischen Familien auf sehr einfachen Leihrädern überfüllt. Strecke aber unbedingt empfehlenswert!
    2. von Sipittal bis hinter Villach ist es nicht so schön, man kann die Strecke aber als Sport verbuchen…
    3. die anschließende Region Rosental ist unbedingt sehenswert, die einzelnen Gemeinden pflegen die Radwege bestens, Pausenplätze sind mit Trinkwasser-Stationen und Infotafeln liebevoll ausgestattet, die Labdschaft ist abwechslungsreich , die Karawanken im Hintergrund einfach schön…
    4. ab Völkermarkt wird es konditionsmäßig tlw. mühsam, bleibt aber bis Lavamünd unserer Meinung nach lohnenswert ; ab dann hört die Schönheit auf, es ist aber interessant zu sehen, wie sich Österreich und Slowenien unterscheiden… Wir empfehlen , ab Dravograd den Zug nach Maribor zu nehmen, zumal es keine Übernachtungsmöglichkeiten unserer Beobachtung nach gibt.
    Viel Freude am Drau-Radweg!

  9. Leider kann ich die Begeisterung für den Drauradweg nicht ganz teilen. Ab Spittal wird er doch sehr kanalisiert und künstlich. Nichts liebliches was den Blick festhält, viel Industrie, Autobahnen und Zugverkehr. Wir haben in Villach abgebrochen und sind das Gailtal rauf.

    • Hi,

      schade, dass du in Villach abgebrochen hast. Ab dort wir es viel schöner. Der slowenische Teil bis Maribor ist sehr einsam und Maribor ist immer ein Besuch wert.

  10. Ich find den Drauradweg sehr interessant zu fahren. Ideal auch für Menschen, die eine gemütliche Tour suche. Ein wenig anstrengender ist er in Slowenien. Dafür gibt es dort aber einen guten Wein

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