November Transalp in 2 Teilen von Innsbruck nach Meran – Teil 1

Nach den diesjährig sehr frühen Schneefällen im September und Oktober kam es doch recht überraschend, dass Anfang November der Alpenhauptkamm bis auf 2500 m wieder komplett schneefrei war. In Kombination mit einem mehrwöchigen, stabilen Hoch reifte die Idee noch eine kleinere Transalp von Innsbruck nach Meran im November anzugehen. Aufgrund der guten Anbindung an die Öffis konnte dieses Projekt bei nur wenig übrig gebliebenen Urlaubstagen gut auf zwei lange Wochenenden verteilt werden. Alternativ kann man natürlich die Tour auch in 6 Tagen durchziehen.

Hier geht es zum Teil 2 : Brenner – Meran

Projekt November Transalp – Teil 1: Innsbruck – Brenner

Eckdaten der Tour sind:

Dauer: 3 Tage
Länge: ca 62 km
Höhenmeter: ca. 4600

Download GPX Track

Tag 1: Innbruck – Neustift

Start des ersten Teils des Projektes war freitags am 1. November in Innsbruck mit dem Ziel bis Sonntag den Alpenhauptkamm zu überqueren und vom Brennerpass in die nächste Arbeitswoche zurückzukehren. Los ging es mit der Buslinie 404 bis nach Grinzens. Der lange und auch recht steile Aufstieg durch das frostige Senderstal bis zur Kemalter Alm war anschließend der ideale Einstieg um richtig wach zu werden. Vorbei an den Dolomiten-artigen Kalkkögeln wird es bis zur Adolf-Pichler-Hütte dann noch steiler. Spätestens da ist schließlich schieben und tragen angesagt hoch zum Seejöchl. Hier öffnet sich ein grandioser Blick auf die Gletscher der Stubaier Alpen. Auch begrüßt einen die tief stehende aber diesen November immer noch angenehm wärmende Spätherbstsonne. 

Erste Abfahrtsfreuden in S2 erwarteten uns nun an der Querung zur Starkenburger Hütte. Doch auch einige zähe Schiebepassagen gilt es zu überwinden bevor es sehr flowig zur Hütte geht. Was dann folgt ist ein absoluter Sahne-Trail, eine der wohl besten Abfahrten im Innsbrucker Gebiet, die leicht verblockt in S2 mit einigen S3 Stellen schier endlos bis nach Neustift hinunter führt. Unten angekommen konnten wir zusammen mit den Skifahrern aus dem Gletscherskigebiet im Dorfcafe beim Aperol die letzten Sonnenstrahlen genießen. Die erste Etappe war geschafft.

Tag 2: Neustift – Gschnitz

Nach einer urigen Übernachtung im Bauernhof folgte an Tag zwei der nächste eisige und abermals sehr steile Forststrassen-Aufstieg ins Pinnistal. Ab der Karalm galt es wieder in den Schiebemodus überzugehen um an der schattigen Flanke des hoch vor uns aufragenden Habichts bis zum Pinnisjoch zu gelangen. Tragepassagen gab es dabei keine, mit E-Bike wäre der Karrenweg wohl sogar durchgehend fahrbar. Neben dem Joch lockte dann die sonnendurchflutete Terrasse der Innsbrucker Hütte mit einem tollen Blick auf die Tribulaune. Wie alle Hütten auf der Tour war diese um die Jahreszeit natürlich schon geschlossen. Für ein kurzes, wohlverdientes Nickerchen bot sie sich natürlich trotzdem an.

Der nun folgende Trail ist leider nichts für schwache Nerven. Technisch zwar nicht mehr als S2 schlängelt sich der Pfad gerade mal handtuchbreit an steilen Abbrüchen entlang. Fahren sollte man diese Passagen wirklich nur wenn man sich absolut sicher ist was man da gerade tut. Wir zogen es vor, besser nicht auf unsere Fahrkünste zu vertrauen. Erst nach ungefähr 300 Tiefenmetern wird das Gelände gutmütiger. Dann wird man aber mit einem sehr flowigen Trail in S1-S2 entschädigt auf dem wir durchgehend bis nach Gschnitz runtersurfen konnten. Da um diese Jahreszeit das Angebot an Unterkünften ziemlich beschränkt ist ging es noch weiter bis nach Trins, zu einem tollen Apartment mit Sonnenterasse.

Tag 3: Gschnitz – Brenner

Am dritten Tag grüßte nun nicht das Murmeltier, aber der tägliche frostige und schattige Aufstieg. Diesmal von Gschnitz auf die Pflerscher Scharte. Mit 2599 Metern nicht nur der höchste Punkt dieser Tour, sondern obenraus auch mit sehr steilen und mühsamen Tragepassagen. Zudem gab es ein paar hartgefrorene Schneefelder zu überwinden. Das war unproblematisch, zeigt aber, dass bei solch einer Tour um diese Jahreszeit unbedingt die Grödel mit ins Gepäck gehören. Oben angekommen erwartete uns die stark beeindruckende, mächtige Nordseite des Pflerscher Tribulauns zur Linken als auch ein seltsam deplatziert wirkendes Radverbotsschild direkt an der Grenze zu Südtirol. Der Alpenhauptkamm war nun bezwungen.

Nach einer kurzen, ausgesetzten Querung folgt ein schöner S2 Spaßtrail der bis zur Südtiroler Tribulaunhütte  im zunehmenden Maß mit S3 Stellen gewürzt wird. Die ideale Vorbereitung auf das, was nun kommt – ein rumpeliger, anspruchsvoller S2-S3 Enduro Trail der in einem teuflisch wilden Ritt in fantastischer Landschaft bezeichnenderweise bis in die Hölle führt, einem sehenswerten Wasserfall und wohl recht beliebtem Ausflugsziel. Ein letzter Trail-Abschneider führt noch bis Außerstein. Nun konnten wir entspannt in den Tourenbike-Modus wechseln, um erst das Pflerschtal rauszurollen und dann bei mäßiger Steigung auf dem Radweg der ehemaligen Bahnstrecke folgend bis zum Brenner zu gelangen. Dort kann man sich noch einen letzten Espresso oder auch eine Pizza gönnen bevor es mit dem Regionalzug zurück nach Innsbruck geht. 

3 Gedanken zu „November Transalp in 2 Teilen von Innsbruck nach Meran – Teil 1

  1. Pingback: November Transalp in 2 Teilen von Innsbruck nach Meran - Teil 2 |Kaspressknödel.com

  2. da haben wir uns wohl um einen hauch verpasst. wir haben spuren gesehen und uns schon gefragt, wer da wohl am weg war. genau dieselbe tour wahrscheinlich um einen halben oder ganzen tag später haben wir auch gemacht;)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.