Zwei Tages Tour: Großer Löffler und Trippachspitz

Nachdem wir bei unserer letzten Hochtour auf die kreisrunden Knödel verzichten mussten, bereiteten wir uns diesmal sorgsamer vor. Auf diversen Suchmaschinen- übrigens auch im Darknet – wurde nach den besten Knödel nach Omas handgeschriebenen Rezept gesucht. Nach mehrtägiger Recherche und vielfältigen Vergleichen wurden wir von der Kegelgasslalm im schönen Ahrntal verzaubert. Zufälligerweise lag der große Löffler und die Trippachspitze ganz in der Nähe, sodass die Tour Planung schnell unter Dach und Fach war.

Eckdaten der Tour sind:

Dauer: 2 Tage
Länge: ca 12 km
Höhenmeter: ca 2200

Download: GPX

Wir reisten ins Tauferer Ahrntal, vorbei bei Sand in Taufers und konnten somit hinter den mythischen „Klopfe“ ins urige Ahrntal gelangen. Am Parkplatz Stallila angelangt, wanderten wir ersten Tag bis zur Kegelgasslalm. Schon voller Vorfreude auf das Abendessen ging es zunächst über den Forstweg 20 bzz.19 zur Russbachalm, wo wir das erste von einigen isotonischen Gerstensäften zu uns nahmen.

Mit vollem Akku und getrieben von vereinzelten Hagelkörnern erreichten wir nach etwa einer Stunde und 600hm die Kegelgasslalm auf 2000 Metern über dem Meeresspiegel an. Die Hüttenwirtin Anna und ihr treuer Siggi warteten bereits auf ihre durchnässten Schäfchen. Sogleich wurde das Nachtquartier bezogen und zum Dinner geladen. Dort warteten bereits unsere Bayrischen Kollegen auf uns. „Mamme Anna“ (so wurde sie gleich getauft) nahm die Bestellungen auf und es kamen, wie aus Gottes Hand, ein Knödeltris, welches unseren lauen Magen in ein Gefühl vollkommenen Glückes verwandelte. Noch den Schock der Franzosen am Cevedale in den Adern, bekamen wir die nächste heidnische Barbarentat vor den Latz geknallt: Unsere bayrischen Kollegen schnitten die Knödel nicht mit der Gabel, aber mit dem Messer. MIT DEM MESSER!!! DEEEEEMMMM MESSSERRRRRRR!!!

In letztem Moment konnten wir die groteske Situation schlussendlich dann doch beim gemütlichen Beisammensein mit einem Bottich köstlichem Wein entschärfen und so ritten wir auch zusammen in die ewigen Traumgründe. Mamme Anna wartete bereits um 6 Uhr morgens auf uns. Gestärkt mit einem ausgiebigen Frühstück ging es dann auch schon Richtung Ziel. Der große Löffler, das Bindeglied zwischen Zillertal und Ahrntal auf fast 3400m. Etwa 1,5h marschierten wir unkompliziert bis auf 2800 m, bis der Fuß des Gletschers auf uns wartete. Die Steigeisen gewetzt, das Seil gespannt, ging es in 4rer und 5er Seilschaft über den eisigen Trippachkees (südlicher Gletscher) zur Trippachscharte. Von dort über den österreichischen Floitenkees auf die westliche Geröllwand. Über eine einfache Kletterei erreichten wir dann nach etwa 4h das Gipfelkreuz des gr. Löfflers.

In Japaner Manier wurde der große Löffler fotographisch von allen möglichen und unmöglichen Perspektiven festgehalten! Als Rückweg entschieden wir uns für die Gratkletterei zur Trippachspitze. Dafür machten wir uns die 98%- genetische Identität mit den Menschenaffen zu eigen (Bei Oliver Kahn wohl 99,999%) und hyperexprimierten unsere Klettergene. Gekonnt, wie Godzilla in Bestform, erreichten wir nach einer weiteren Stunde den Trippachspitz. Wir verzichteten auf weitere Japaner-Selfies und machten uns rasch über das aufgeweichte Trippachkees wieder Richtung Kegelgasslalm. Dort verabschiedeten wir uns von der sympathischen bayrischen Gefolgschaft, begrüßten nochmals die Belegschaft der Russbachalm und machten uns müde, aber glücklich zurück zum Parkplatz Stallila.

Fazit: Wunderbare 2 Tages Tour im urigen Ahrntal mit Einheimischen, die jeden wie zu Hause fühlen lassen. Achtzugeben ist auf den Gletschern, welche vor allem in den Morgenstunden dem Eis des Eisstadions der Pittsburgh Penguins gleicht. Wer sich nicht als Affe Charlie fühlt, sollte die Kletterei vom gr. Löffler zum Trippachspitz vielleicht auslassen.

Hochtout Großer Löffler


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